MRT

Nuklearmedizin

In der nuklearmedizinischen Diagnostik werden durch den Einsatz von Tracern (radioaktiv markierte Substanzen) verschiedene Organe und deren Funktionen dargestellt. Hierfür verwenden wir das künstlich erzeugte Radionuklid Technetium-99m (Tc-99m), das mit einer Halbwertszeit von rund 6 Stunden sehr kurzlebig ist und im Allgemeinen intravenös gespritzt wird. Die Strahlenbelastung ist dabei sehr gering, in vielen Fällen geringer als bei entsprechenden bildgebeneden Verfahren.

Die Verteilung des Radionuklids wird mittels einer speziellen Gammakamera aufgenommen, die die Strahlung in elektrische Impulse und schließlich ein Bild (Szintigramm) umwandelt. Neben der Verteilung des Radionuklids können auch bestimmte Organprozesse dargestellt werden (Funktionsszintigraphie, beispielsweise der Nieren).

Die Aufnahmen durch die Gammakamera erfolgen meist in Rückenlage. Je nach Fragestellung werden weitere Aufnahmen durchgeführt, bei denen die Kamera um Sie rotiert (SPECT). Lediglich bei der Schilddrüsenszintigraphie sitzen Sie vor einer kompakten Gammakamera. Zwischen der Applikation des Tracers und der Anfertigung der Aufnahmen kommt es zu unterschiedlich langen Wartezeiten, da die injizierte Substanz das Zielorgan zunächst erreichen muss. Die Zeiten variieren zwischen ca. 15 min bei der Schilddrüsenszintigraphie und ca. 3 h bei der Knochenszintigraphie.

Wir führen folgende Untersuchungen durch:

  • Schilddrüsenszintigraphie
  • Myokardszintigraphie mit SPECT (Ischämiediagnostik des Herzens)
  • Knochenszintigraphie (Teil- und Ganzkörper) auch mit Mehrphasenszintigraphien und SPECT
  • Nierenszintigraphie (globale und seitengetrennte Nierenfunktion)
  • Lungenszintigraphie
  • Nebenschilddrüsenszintigraphie
  • Wächterlymphknotenszintigraphie (SLN „Sentinel-Lymphnode-Scintigraphy“)

Typische Anwendung der Nuklearmedizin

Typische Indikationen

  • Abklärung kalter bzw. heißer Knoten
  • Abklärung von unklaren Schilddrüsenlaborwertveränderungen
  • Tumorabklärung

Die Schilddrüsenszintigraphie, -diagnostik und -therapie erfolgt in enger Kooperation mit unseren niedergelassenen Kollegen. Jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist von lokalen Beschwerden bei Schilddrüsenvergrößerungen oder Folgen von Schilddrüsenunter- oder -überfunktionen betroffen. Viele Menschen haben auch Knoten in der Schilddrüse. Diese können z. B. eine Überfunktion (heiße Knoten) verursachen oder auch in seltenen Fällen bösartig sein (meist kalte Knoten). Diese Aktivität kann nur mit der Schilddrüsenszintigraphie festgestellt werden. Schilddrüsenerkrankungen treten familiär gehäuft auf. Nicht alle Veränderungen der Schilddrüse machen sich sofort bemerkbar. Insoweit empfiehlt sich eine Abklärung auch ohne Symptome, z. B. durch die Bestimmung eines Schilddrüsenhormonwertes (TSH), eine Ultraschalluntersuchung, eine Szintigraphie oder ggf. eine Feinnadelpunktion der Schilddrüse. In der Radiologie Baden-Baden bieten wir den Patienten sowohl Ultraschall der Schilddrüse als auch Schilddrüsen-Szintigraphien an.

Das Verfahren kommt mit einer geringen Strahlendosis aus und darf nur von Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

Typische Indikationen

  • Herzfunktion, Herzdurchblutung
  • KHK

Bei der Myokardszintigraphie handelt es sich um eine funktionelle nuklearmedizinische Untersuchung zur Darstellung und Quantifizierung der Durchblutung des Herzmuskelgewebes (Myokard). Bei einer koronaren Herzkrankheit (KHK) kommt es durch Engstellen in den Herzkranzgefäßen zu einer verminderten Durchblutung des Herzmuskelgewebes. Während die meisten Untersuchungen die Herzkranzgefäße darstellen, ist die Myokardszintigraphie in der Lage, das Zielorgan selbst, sprich das Herzmuskelgewebe, zu beurteilen.

Hierzu wird unter Belastung und in Ruhe eine geringe Menge einer radioaktiven Substanz intravenös injiziert, welche sich durchblutungsabhängig im Herzmuskelgewebe verteilt. Mithilfe einer der modernsten Herzkameras der Welt (D-SPECT), der ersten in unserer Region, werden die Verteilung der radioaktiven Substanz und somit die Herzmuskeldurchblutung mit hoher Auflösung dargestellt. Die Untersuchung dient nicht nur der Diagnostik und Lokalisation einer koronaren Herzkrankheit, sondern bildet auch eine Grundlage zur Prognosebeurteilung und Therapieplanung.

Das Verfahren kommt mit einer geringen Strahlendosis aus und darf nur von Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

Typische Indikationen

  • Knochenerkrankungen, Knochentumoren, Knochenmetastasen
  • Knochenentzündungen
  • Rheumaerkrankungen

Schmerzhafte Gelenkveränderungen können durch Arthrose oder auch durch eine rheumatische Erkrankung bedingt sein. Mithilfe der Skelett- oder Knochen-Szintigraphie können Veränderungen des Knochenstoffwechsels bereits erkannt werden, bevor diese im Röntgenbild sichtbar sind. Weitere Möglichkeiten liegen u. a. in der Beurteilung, ob sich ein künstlicher Gelenkeinsatz gelockert hat, ein unerkannter Knochenbruch besteht, eine Knochenentzündung, ein Knochentumor oder Knochenmetastasen vorliegen. Zudem kann auch das gesamte Skelettsystem beurteilt werden.

Das Verfahren kommt mit einer geringen Röntgenstrahlendosis aus und darf nur von Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

Typische Indikationen

  • Nierenfunktion

Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion oder des Urinabflusses über die ableitenden Harnwege können die Nieren szintigraphisch ohne einen invasiven Eingriff seitengetrennt beurteilt werden.

Das Verfahren kommt mit einer geringen Röntgenstrahlendosis aus und darf nur von Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

Typische Indikationen

  • Lungenembolie
  • Lungenbeurteilung vor Operation

Bei einer Lungenembolie kann die Durchblutung der Lunge szintigraphisch ohne einen invasiven Eingriff seitengetrennt beurteilt werden. Die Technik wird auch angewendet um die restliche Funktion der Lunge, z.B. vor einer Lungenoperation zu beurteilen.

Das Verfahren kommt mit einer geringen Röntgenstrahlendosis aus und darf nur von Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

Typische Indikationen

  • Darstellung des Wächterlymphknotens zur Therapieplanung
  • Präoperative Planung z.B. bei Brustkrebs, Melanom

Die Technik der Sentinel-Lymphnode-Szintigraphie ist eine Technik um eine möglich schonende Operation anbieten zu können. Der Lymphknoten der als erster im Abstromgebiet eines Tumors liegt und somit zumeist als erster und damit am Wahrscheinlichsten von einer Tumorerkrankung befallen wird wird Wächterlymphknoten genannt. Ist dieser nicht befallen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass andere Lymphknoten befallen sind relativ gering. Mit der Darstellung des Wächterlymphknotens ist es möglich diesen Lymphknoten selektiv darzustellen, als Hilfe für den Therapeuten zur sicheren Entfernung und weiteren Untersuchung. Ist dieser nicht befallen können in einem großen Teil der Fälle ausgedehnte Lymphknotenentfernungen mit möglichen Folgen von Lymphödemen etc. den Patienten erspart werden.

Das Verfahren kommt mit einer geringen Röntgenstrahlendosis aus und darf nur von Nuklearmedizinern durchgeführt werden.

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