MRT

Häufige Fragen zur Nuklearmedizin

Sicher hat Ihr Nuklearmediziner, Radiologe oder auch Ihr behandelnder Arzt Ihnen schon viel über die Untersuchung erklärt. Doch manchmal gibt es ungeklärte Fragen, die Ihnen nach der ganzen Aufregung erst später einfallen. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen für Sie zusammengestellt.

Nuklearmedizinische Untersuchungen dürfen in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden. Wenn Sie stillen, wäre ggf. eine kurze Unterbrechung des Stillens notwendig.

Nuklearmedizinische Untersuchungen und Therapien arbeiten mit Röntgenstrahlen. Im Gegensatz zu den radiologischen Techniken wird dabei aber die Strahlung sozusagen nicht von außen auf den Patienten appliziert (wie z.B. beim Röntgen), sondern der Patient bekommt eine radioaktive Substanz verabreicht und dies kann gemessen werden. In der Diagnostik wird bei uns größtenteils das künstlich erzeugte Radionuklid Technetium-99m (Tc-99m) verwendet, das mit einer Halbwertszeit von rund 6 Stunden sehr kurzlebig ist und im allgemeinen intravenös gespritzt wird. Das besondere bei der Nuklearmedizin ist das nur sehr geringen Mengen dieser Radionuklide erforderlich sind (häufig im nanomolaren Bereich) um Stoffwechselvorgänge nachzuweisen oder auch einzelne Moleküle im Körper nachzuweisen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch bisweilen von Molekularer Bildgebung. Aufgrund dieser geringen Menge und der Kurzlebigkeit der Radionuklide ist die Strahlendosis zumeist gering. Typische Kontrastmittenebenwirkungen gibt es auch aufgrund der sehr geringen Dosen in der Nuklearmedizin eigentlich nicht.

In der Nuklearmedizin werden keine Kontrastmittel verabreicht. Es handelt sich hier um geringste Mengen einer radioaktiven Substanz (Tracer), welche sich in bestimmten Organen anreichert und somit eine Aussage über die Funktion eines Organs erlaubt. Aufgrund der sehr geringen notwendigen Menge des Radionuklids gibt es typische Kontrastmittelnebenwirkungen wie man es in seltenen Fällen bei CT oder noch seltener MRT kennt, nicht.

Der Ansprechpartner um alle Fragen rund um die Schilddrüse, der auch alle ggf. notwendigen Techniken zur Verfügung hat, ist der Nuklearmediziner.  Bei Bedarf kann eine Therapie auch durch den Nuklearmediziner durchgeführt oder eingeleitet werden, die dann durch den zuweisenden Arzt fortgeführt wird.
Die gesunde Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, das wie ein Schild vor der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes liegt. Im Normalfall ist sie nicht sichtbar und nicht tastbar. Die Aufgabe der Schilddrüse ist es, aus Jod und anderen Substanzen (u.a. der Aminosäure Tyrosin) sogenannte Schilddrüsenhormone herzustellen, zu speichern und über das Blut in bedarfsgerechter Menge an den Körper abzugeben. Die Abgabe von Schilddrüsenhormonen an das Blut unterliegt im Normalfall einer strengen Kontrolle durch bestimmte Gehirnbereiche (Hirnanhangsdrüse und Hypothalamus). Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse kann gravierende Einflüsse auf den Körperstoffwechsel haben.

Ultraschall
Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung werden Aussehen und Größe der Schilddrüse beurteilt und vermessen. Knoten oder Zysten (=mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume) können erkannt, beurteilt und vermessen werden.

Schilddrüsenszintigraphie
Mit der Schilddrüsenszintigraphie werden Funktionsaufnahmen der Schilddrüse erstellt. Hierbei macht man sich das Prinzip zunutze, dass Zellen mit hoher Stoffwechselaktivität (z.B. heiße Knoten) größere Mengen einer radioaktiven Substanz aufnehmen als Zellen mit geringerer Aktivität (z.B. kalte Knoten). In diesen hoch aktiven Bereichen wird dann verhältnismäßig mehr Strahlung freigesetzt als in anderen Bereichen. Kalte Knoten haben hierbei ein überproportional hohes Risiko einer Tumorerkrankung, während heiße Knoten sich häufig durch Stoffwechselveränderungen bemerkbar machen.

Neben diesen beiden bildgebenden Untersuchungsverfahren werden die so genannten Schilddrüsenwerte (unter anderen FT3, FT4 und TSH) im Blut bestimmt, ggf. auch wichtige Antikörper wie TPO oder TRAK. Durch dieses Vorgehen können Schilddrüsenvergrößerungen und Schilddrüsenfunktionsstörungen (Über- und Unterfunktion) zuverlässig erkannt und deren Ursachen zugeordnet werden.

Nach Überprüfen der Schilddrüsengröße und Schilddrüsenfunktion wird dann, falls nötig, vom Nuklearmediziner ein individueller Therapievorschlag für Sie ausgearbeitet, mit Ihnen besprochen und Ihrem Hausarzt zugesandt. Falls erforderlich wird im Rahmen der Schilddrüsenambulanz eine Feinnadelpunktion der Schilddrüse durchgeführt um das Gewebe genau zu beurteilen.

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