Jede Sekunde zählt: Notfallradiologen retten Leben
Presseinformation zum 94. Deutschen Röntgenkongress, 29.05.-01.06. 2013 im CCH Hamburg
Vorbild Emergency Radiology in Amerika
Jede Sekunde zählt: Notfallradiologen retten Leben
Hamburg, im Mai 2013. Radiologen retten Leben – jeden Tag und jede Nacht in den Notaufnahmen deutscher Kliniken. „Beinahe jeder Notfall ob traumatisch oder nichttraumatisch ist ein Fall für die Radiologie“, sagt Professor Dr. Mathias Langer vom Universitätsklinikum Freiburg. Er ist Präsident des 94. Deutschen Röntgenkongresses und hat seinen klinischen Schwerpunkt in der Notfallradiologie zum Kongressschwerpunkt gemacht.
Beim Notfall spielt der Faktor Zeit eine zentrale Rolle. Wie kommen die Ärzte am schnellsten an die wichtigsten Informationen über den Zustand des Patienten, über Frakturen, Verletzungen der inneren Organe, und Blutungen? Ganz häufig liefert die Antwort die Ganzkörper-Computertomografie, hauptsächliches Untersuchungsverfahren der Notfallradiologie. In weniger als 30 Sekunden wird der Patient komplett gescannt, der Radiologe und die weiterbehandelnden Kollegen können noch im Schockraum die Behandlung festlegen.
Notfallradiologie ist nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern auch eine logistische. Die Bilder müssen erstellt und befundet und in den Operationssälen verteilt werden. Ein wichtiger – und hierzulande aktuell noch unterentwickelter Punkt – ist die Bereitstellung technischer und personeller Ressourcen: „Deutschland ist sicherlich in der Notfallversorgung nicht schlecht aufgestellt. Eine Emergency Radiology im angloamerikanischen Sinne, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche einen geschulten Notfallradiologen bereitstellt, gibt es aber vielerorts noch nicht“, so der Kongresspräsident.
Von den Krankenhäusern wünscht sich Langer daher mehr Sensibilität für die Notfallversorgung und die Bereitstellung der Mittel, die für eine funktionierende Notfallradiologie notwendig sind: „Man darf die Notfallradiologie nicht nur unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten“, so der Radiologe, der selbst neben dem Medizinstudium den Master of Business Administration (MBA) absolviert hat.