Ablauf Nuklearmedizinischen Untersuchung
Ablauf einer nuklearmedizinischen-Untersuchung
Was muß ich beachten ?
Bitte denken Sie an Ihren Überweisungsschein, bringen Sie nach Möglichkeit Vorbefunde und Vorbildgebung mit.
Üblicherweise müssen Sie sich für eine nuklearmedizinische Untersuchung nicht besonders vorbereiten. Lediglich bei Untersuchungen der Schilddrüse, des Herzmuskels und der Nieren sind einige Regeln zu beachten, die im speziellen Teil angegeben bzw. die Ihnen bei der Anmeldung zur Untersuchung mitgeteilt werden.
Weitere Detailinformationen zu den jeweiligen Untersuchungen finden Sie in der nachfolgenden Übersicht.
Die Schildddrüsen-Szintigraphie gibt Informationen über die Aktivität und Verteilung der Schilddrüsenfunktion innerhalb der Schilddrüse.
Indikation: Schilddrüsenknoten und/oder Schilddrüsenüberfunktion, Nachweis/Ausschluss einer funktionell relevanten Autonomie, Verlaufskontrollen einer unbehandelten Autonomie, vor geplanter Radiojodtherapie oder OP, Therapiekontrolle nach einer Radiojodtherapie, Differenzierung einer Autoimmunthyreopathie (z.B. Hashimoto-Erkranknung, M. Basedow-Erkranknung).
Vorbereitung: Falls Sie Schilddrüsenmedikamente nehmen und/oder vor kurzem eine Jodexposition hatten (z.B. eine Computertomographie mit einem Kontrastmittel) bitten wir um Rücksprache. Eine Untersuchung mit Jod sollte nach Möglichkeit 6-8 Wochen zurückliegen.
Durchführung: Sie bekommen eine geringe Menge einer schwachradioaktiven Substanz Technetium-99m-Pertechnetat) durch eine Armvene injiziert. Die Substanz braucht etwa 20 Minuten, um sich zu verteilen, es werden anschließend Aufnahmen mit der Gammakamera für 10 Minuten durchgeführt. Ggfs. erfolgt davor oder danach noch eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse.
Zeitbedarf: Insgesamt etwa eine Stunde
Die Myokardszintigraphie stellt die Durchblutung des Herzmuskels unter Belastungs- und Ruhebedingungen dar.
Indikation: Ausschluss einer relevanten Durchblutungsstörung bei einem erhöhten Risikoprofil, oder wenn eine ausreichende Fahrrad-ergometrische Belastung nicht möglich oder nicht interpretierbar ist (z.B. Linksschenkelblock), auffälliges Belastungs-EKG, Einschätzung der Relevanz einer bekannten Verengung der Herzkranzgefäße, Therapieverlaufskontrollen, vor einem größeren geplanten operativen Eingriff.
Vorbereitung: Vor der Belastungsuntersuchung sollten Sie nüchtern sein, Ihre Herztabletten nicht eingenommen haben und einige Zeit keine koffeinhaltigen Getränke zu sich genommen haben (diese Informationen erhalten Sie gesondert vor der Untersuchung). Vor der Ruheuntersuchung sollten Sie Ihre Tabletten eingenommen haben.
Durchführung: Sie werden fast immer zuerst unter einer Belastungsbedingung untersucht, d.h. Sie müssen wie bei einem Belastungs-EKG auf einem Ergometer Fahrrad fahren. Oder Sie bekommen ein Mittel durch eine Armvene injiziert, das eine Belastung am Herzen „vortäuscht“. Dabei fahren Sie ebenfalls, wenn möglich, auf einer niedrigen Belastungsstufe Fahrrad. Zum Zeitpunkt der maximalen Belastung injizieren wir durch eine Armvene die schwachradioaktive Substanz, die sich entsprechend der Durchblutung im Herzmuskel verteilt. Etwa eine Stunde später erfolgen die Aufnahmen mit der Gammakamera, die 15 bis 20 Minuten dauert.
Abhängig von dem Ergebnis der Untersuchung und Ihren bekannten Befunden muss evtl. eine Untersuchung unter Ruhebedingungen erfolgen. Dafür bekommen Sie erneut die gleiche schwach radioaktive Substanz injiziert, es folgt etwa eine Stunde Wartezeit, dann die Aufnahmen mit der Gammakamera.
Zeitbedarf: Die Untersuchung erfolgt überlicherweise an zwei Tagen. Für die Belastungsuntersuchung werden etwa 2 Stunden, für die Ruheuntersuchung etwa 1,5 Stunden benötigt. In seltenen Fällen können beide Untersuchungen an einem Tag erfolgen, der Zeitbedarf beträgt dann insgesamt etwa 3 bis 4 Stunden.
Bei der Knochen- oder Skelett-Szintigraphie wird der Knochenstoffwechsel dargestellt. Der Knochenstoffwechsel ist u.a. verändert bei Entzündungen und Tumoren des Knochens und der Gelenke sowie bei Knochenmetastasen.
Indikation: Knochenmetastasen, Knochentumor, Osteomyelitis, TEP-Lockerung, Gelenkentzündungen, Frage nach rheumatischen Erkrankungen, Knochennekrosen, Knocheninfarkte, unerkannte Frakturen, M. Sudeck, Beurteilung der Stoffwechselaktivität vor einer Schmerztherapie mit Samarium.
Vorbereitung: Keine
Durchführung: Durch eine Armvene erhalten Sie eine schwachradioaktive Substanz injiziert. Je nach Fragestellung erfolgen die Aufnahmen mit der Gammakamera direkt im Anschluss für etwa 5 bis 10 Minuten und/oder nach etwa 3 Stunden Wartezeit. Während der Wartezeit sollten Sie mindestens einen Liter Flüssigkeit trinken. Ihre Tabletten nehmen Sie wie üblich ein. Die anschließenden Spätaufnahmen, meist des ganzen Körpers (Ganzkörperszintigraphie), dauern 15 bis 20 Minuten. Bei einigen Fragestellungen sind auch noch Schichtaufnahmen (SPECT) notwendig, die 10 bis 15 Minuten dauern.
Zeitbedarf: etwa 3,5 Stunden
Die Nierenfunktion und der Harnabfluss lassen sich seitengetrennt darstellen.
Indikation: Bestimmung der tubulären Gesamtfunktion (Clearance), der seitengetrennten Funktionsanteile beider Nieren, Abklärung und Verlaufskontrollen von Harnabflussstörungen.
Vorbereitung: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor der Untersuchung.
Durchführung: Nachdem sichergestellt worden ist, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen haben, werden Sie auf der Gammakamera liegend positioniert. Sie bekommen durch eine Armvene eine schwachradioaktive Substanz (Radiopharmakon) injiziert, zeitgleich beginnen die Aufnahmen mit der Gammakamera für 30 bis 40 Minuten. Innerhalb dieses Zeitraumes wird Ihnen zweimal Blut abgenommen, um die Funktionsleistung der Nieren messen zu können. Außerdem erhalten Sie ein harntreibendes Medikament (Diuretikum), um evtl. Abflusshindernisse im harnableitenden Bereich zu überwinden. Diese Information ist wichtig zur Einschätzung der Relevanz einer Abflussstörung. Während der Aufnahmen durch die Gammakamera müssen Sie still liegenbleiben.
Zeitbedarf: etwa 1 bis 1,5 Stunden
Je nach angewendetem Radiopharmakon kann die Durchblutung der Lunge dargestellt werden.
Indikation: Nachweis/Ausschluss Lungenarterienembolie (Perfusionsszintigraphie). Präoperative quantitative Bestimmung der Lungenfunktion einzelner Lungenabschnitte.
Vorbereitung: Keine
Durchführung: Für eine Perfusionsszintigraphie werden schwach radioaktive Eiweißpartikel durch eine Armvene injiziert, die kurzzeitig, einer für den Körper nicht relevanten Embolie vergleichbar, in den kleinsten Lungengefäßen verbleiben (Kapillarblockade) und dann schnell wieder abgebaut werden. Unmittelbar im Anschluss an die Injektion werden Aufnahmen der Lungen aus sechs bis acht Ansichten, ggf. in SPECT-Technik gemacht, die die Verteilung der Substanz und somit ein Abbild der Lungendurchblutung wiedergeben.
Zeitbedarf: etwa 1 bis 1,5 Stunden.
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